NAT Neuro-Athletik-Training
Was ist Neuroathletik?
Output kann die Steigerung von Kraft oder Beweglichkeit sein, genauso wie die Reduktion von Schmerzen. Auch Schmerz ist ein Output und basiert auf der Interpretation des Gehirns anhand der eingehenden Signale und diverser anderer bio-psycho-sozialer Faktoren. Außerdem können auch unwillkürliche Output-Prozesse, wie die reflexive Stabilität, beeinflusst werden. Durch das Schiften der Aufmerksamkeit auf den Input finden ganz neue Methoden Einzug in Training und Therapie, wie das Training der Augen oder andere Sinneswahrnehmungen. Solche Methoden sind allerdings keine neuen Erfindungen. Das Training der Augen findet in der Augenheilkunde/ Optometrie schon länger Einzug, durch das neurozentrierte Training ändert sich allerdings auch hier die Betrachtungsweise, von lokal zu global und holistisch. Der Körper operiert stets als funktionelle Einheit, daher sind alle Systeme relevant und gleichzeitig stellt jedes System eine vermeintliche Störvariable im Gesamtsystem dar. Viele Übungen im NAT zielen daher darauf ab bestimmte Gehirnareal zu aktivieren oder zu hemmen, die bei der Kreierung des Ziel-Output involviert sind.
Lars Lienhard (NAT-Entwickler) und Jörg Michalewicz
Visuelles Training mit Lars Lienhard (NAT-Entwickler)
FAQ – Alle Informationen zu NAT
Neuroathletik, mehr als nur Gehirnjogging?
Häufig wird Neuroathletik auch mit Mentaltraining oder Gehirnjogging verwechselt: „Ah ich weiß schon was Neuro ist, ihr trainiert das Gehirn.“ In erster Linie hat NAT nichts damit zu tun. Aber auch hier gilt, Neuroathletik ist eine Betrachtungsweise und bedient sich allen potentiellen Methoden. Visualisierung (Ideomotorik) hat beispielsweise definitiv seinen Platz im Trainingssystem. Auch andere kognitive Tests zur Regulierung der Aufmerksamkeit werden häufig verwendet. NAT ist dennoch viel komplexer und vor allem spezifischer. Alle Übungen verfolgen das Ziel die spezifische Zielbewegungen bzw. den gewünschten Output zu verbessern. Daher verwendet man im NAT viele Assessments, um die akute Auswirkung auf das Nervensystem zu überprüfen und basierend darauf individuelle Übungen zu entwickeln; „Assess don’t guess.“, ist eines der Leitprinzipien der Neuroathletik. NAT hebt die Suche nach der tatsächlichen Ursache einer Einschränkung aufs nächsthöhere Level.
Welche Übungen kann ich machen?
Eignet sich Neuroathletik nur für Athleten?
Was sagen die Kritiker der Neuroathletik?
Es ist nichts Neues, dass die Trainingspraxis der Wissenschaft in der Regel Jahre voraus ist.
NAT geht allerdings viel tiefer in die Materie ein und ist nicht mit anderen neuartigen technologischen Methoden aus dem „Braintraining“ gleichzusetzen.
Optische Täuschungen sind daher einfach möglich, da das Gehirn ein Bild basierend auf den eingehenden Signalen und Erfahrungswerten konstruiert. Fehlerhafte Informationen können vorliegen, ohne dass wir diese bewusst wahrnehmen. Visuelle Fähigkeiten gehen weit über Sehschärfe hinaus, zum Beispiel Tiefenwahrnehmung, Verfolgung von Objekten oder peripheres Sehen. Durch gezielte individualisierte Übungen können Defizite der visuellen Fähigkeiten und Verarbeitungsprozessen auf neuronaler Ebene trainiert werden.
Außerdem sind isolierte Augenübungen erst der Anfang. Aufbauend versucht man den Drill so spezifisch wie möglich an die Zielbewegung anzupassen. Bei Z-Health ist das SAID Prinzip (Specific Adaptation to Imposed Demands) von sehr hoher Bedeutung. Das SAID Prinzip besagt, dass wir uns immer an genau das anpassen, was wir tun. Der hohe Stellenwert der Partizipation in der eigentlichen Sportart oder Zielbewegung, die in Sachen Spezifität nicht zu übertreffen ist, bleibt unangetastet und unentbehrlich. Hinzu kommt der häufig indirekte Einsatz von Augenübungen mit der Intention bestimmte Hirnareale gezielt zu adressieren, um deren Integration zu verbessern; Bei Augenübungen zum Beispiel das Mittelhirn.